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ÖH und Senat der Akademie der bildenden Künste Wien fordern den sofortigen Stopp von Abschiebungen nach Afghanistan

ÖH und Senat der Akademie der bildenden Künste Wien fordern den sofortigen Stopp von Abschiebungen nach Afghanistan
Studierende an der Akademie akut von Abschiebung betroffen

Wien (OTS) – Heute, Mittwoch, 6. Dezember 2017 soll eine Charterabschiebung nach Kabul durchgeführt werden, in deren Rahmen auch ein Studierender der Akademie abgeschoben werden soll. Weitere Personen sind gefährdet.

Studierendenvertreter_innen und Senat verurteilen die Abschiebepraxis aufs Schärfste und fordern die sofortige Einstellung von Rückführungen.

2016 wurde das höchst umstrittene Rückübernahmeabkommen „Joint Way Forward on migration issues between Afghanistan and the EU“ unterzeichnet, das Abschiebungen aus der EU in das Kriegsgebiet ermöglicht. Im Jahr 2017 stieg die Bedrohung durch kriegerische Auseinandersetzungen in allen Landesteilen erneut drastisch und die Anzahl von Anschlägen bedeuteten mehr zivile Opfer als in den Jahren zuvor. Das Österreichische Außenministerium selbst hat eine Reisewarnung auf höchster Stufe ausgegeben. Auch Organisationen wie die UNAMA stellen in ihren Berichten aus 2017 laufend massive Menschenrechtsverletzungen, Bedrohung durch gewalttätige bewaffnete Gruppen und Gewalt gegen Frauen und Kinder fest, und bestätigen damit, dass das durch fortlaufende politische Krisen erschütterte Afghanistan keineswegs ein sicheres Land ist.

Mit den Abschiebungen nach Afghanistan werden Menschen erneut der Gefahr durch Folter und Verbrechen ausgesetzt, damit wird wiederholt gegen die Verfassung verstoßen. Die vielfache Kritik von Menschenrechtsorganisationen wird weiterhin übergangen.

Die Hochschüler_innenschaft und der Senat an der Akademie der bildenden Künste fordern erneut: 
– den sofortigen Stopp von Abschiebungen
– den Einhalt des Rückschiebeverbots verankert in Artikel 3 der europäischen Menschenrechtskonvention
– faire und sorgfältig überprüfte Asylverfahren
– die umfassende Prüfung erneuter Anträge auf internationalen Schutz bei bereits negativ beschiedenen Asylverfahren

Rückfragehinweis:

Referat für politische antirassistische Praxis
Hochschüler_innenschaft Akademie Bildende Künste Wien
Augasse 2-6  // T +43 (1) 588 16-3300
e-mail: oehantiraref@akbild.ac.at